Die Kleidung in der Präsentation oder Meeting spielt eine große Rolle. Wir möchten alle gern so kompetent wirken, wie wir sind. Aber wie geht das und was müssen wir bei unserem Outfit beachten?
Nicht nur beim berühmten ersten Eindruck beeinflussen Körperhaltung und Gestik unsere Ausstrahlung. Unsere Körpersprache beeinflusst neben unserer Optik, also dem was wir tragen, ganz klar auch das Gefühl, das jemand für uns bekommt. Tatsächlich beeinflusst sie das, was andere über uns denken, sogar enorm.
Wie wirkt Kleidung in der Präsentation?
Unser Gegenüber nimmt uns binnen Millisekunden wahr und schätzt uns ein, um sich ein Bild von uns zu machen. Währenddessen fragt er/sie sich unterbewusst:
1. Wie stark ist diese Person?
2. Wie vertrauenswürdig ist diese Person?
3. Wie sympathisch ist diese Person?
4. Wie klug ist diese Person?
Das solltest Du unbedingt bei einer Präsentation vermeiden:
Es gibt Posen, die Hilflosigkeit ausstrahlen oder auch Ablehnung. Dazu gehören zum Beispiel ein geneigter Körper und/oder Kopf, runde Schultern, verschränkte Arme und Beine, Hände im Haar oder auch die Hand auf der Brust. Das „Herumnesteln“ am Ausschnitt ist typisch weiblich und sieht aus, als wollten wir uns selbst beschützen. Und verträumt wirkt es auch.
Kleidung in der Präsentation. So strahlst Du Kompetenz aus:
Verspielte, romantische und klein gemusterte Kleidung und auch Bonbonfarben können eine Frau sehr niedlich aussehen lassen.
Dagegen strahlen wir mit klaren Linien, einfarbigen Teilen und hohen Kontrasten in unserer Kleidung wesentlich mehr Kompetenz aus. Schwarz-Weiss wäre der höchste Kontrast. Cool wäre ein Overall oder Jumpsuit. Muss es ein Jacket sein? Doppelreihige kastige Blazer, die bei Präsentationen meist offen getragen werden, machen Dich optisch breiter und sind ungünstig für die Kontur – vorallem von der Seite. Wähle lieber Kleidungsstücke, die Deinen Körper umschmeicheln als verhüllen.
Kleidung, Accessoires und Schuhe in der Präsentation
Allzu hohe Schuhe lassen den Gang eventuell unsicher werden, staksen ist auch nicht gut. Zuviel Schmuck und klimpernde Armreifen lenken ab. Vorallem wenn Du ein Mikro in der Hand hast. Dagegen wirken zurückgebundene Haare meist professioneller, weil sie den Blick aufs Gesicht frei lassen.
Pure Kleidung wirkt meist schlichter und edler. Aber wenn Du auf ein lautes wildes Musterteil trägst und es Dir super gut steht, wäre auch das eine gute Idee für die Bühne. Es kommt immer sehr auf den Typ und die Art der Präsentation an.
Mit einer Strickjacke vermittelst Du niemals so viel Kompetenz wie mit einem Blazer.
Blazer bilden durch ihren Schnitt eine spezifische Körperkontur. Sie betonen die Schultern und zeigen Charakter durch ihr Revers. Sie sind das Sinnbild für Business. Eine Strickjacke wirkt ganz anderes, vor allem wenn sie groß und schlabberig ist und überschnittene Schultern hat ( überschnitten = Schulternaht liegt auf dem Arm, nicht auf der Schulter).
Manchmal sind Strickjacken aus festerem Strick, haben ein Revers und wirken wie ein Blazer – das kann als Alternative funktionieren. Aber mit ihr vermittelst Du niemals so viel Kompetenz wie mit einem Blazer.
Vorher-Nachher-Experiment: Wie die Körperhaltung unsere Ausstrahlung beeinflusst. Vielen Dank an Model Anastasia von Emotion und Sina Kropshofer für die Fotos.
Vorher: Haare offen und im Gesicht, Strickjacke, Hände vor dem Körper = zögerlicher
Nachher: Haare aus dem Gesicht, Blazer, offene Armhaltung = entspannt und selbstsicher
Vorher: Beim Eintreten unsicher, Tür wird zart geöffnet, Körper ist verdeckt, Blick wandert im Raum = Schüchtern und unsicher
Nachher: Entschlossenes Türöffnen, offene Haltung, sofortiger Augenkontakt= selbstsicher und präsent
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Kompetent präsentieren: Wieviel Make-up brauchst Du?
Ich sehe oft junge Frauen, die viel zu stark geschminkt sind mit extrem viel Make-up, Rouge, künstlichen Wimpern und Nägeln. Und dann gibt es auch viele komplett ungeschminkte Frauen, denen etwas Make-up gut täte, weil es ihre schönen Seiten betont und sie dadurch frischer wirken.
Ein gutes Mittelmaß kann für einen Vortrag oder eine Präsenation sehr hilfreich sein: Concealer gegen Augenränder, eine dezente Tagescreme oder leichtes Make-up, Wimperntusche und Rouge. Der Lippenstift wirkt wie ein Accessoires. Wenn er rot ist, kann er sogar sehr selbstbewusst wirken, zumindest in Kombination mit einem ruhigen Outfit. Ansonsten tut es ein passender dezenterer Lippenstift in Rosenholz oder weichen Rottönen – eben passend zum jeweiligen Typ.
Hier kannst Du mehr darüber lesen, welche 5 Geheimnisse eines Schminkprofis Du für ein natürliches Business Make-up kennen solltest.
Welche Rolle spielt der richtige Duft bei Deinem Vortrag?
Gutes Aussehen hat ebenfalls eine olfaktorische Komponente. Unser Geruch entscheidet maßgeblich darüber, ob wir jemanden attraktiv und gutaussehend finden oder nicht. Parfüm kann aufdringlich oder unangenehm sein – oder das Gegenteil bewirken: Ist der Duft nämlich stimmig und dem Anlass angemessen, schwingt er unauffällig mit und vermittelt subtile Botschaften. Dann teilen sich Eigenschaften wie Eleganz oder die Fähigkeit zur leichten, fließenden Kommunikation mit.
Bildlich gesprochen bedeutet das:
Ein süßer pudriger Duft vermittelt etwas sehr Zartes und Weibliches, er unterstützt die Wahrnehmung einer sehr femininen weichen Frau.
Eine Duftnote von Mandarine, Tabak und Zedernholz wirkt dagegen frischer und spannungsgeladener. Welcher Duft der Richtige für Dich ist, kannst Du entdecken, in dem Du Adjektive findest, die zu Deiner Persönlichkeit und dem Stil passen, z.B. sportlich, klar, natürlich oder extrovertiert. Ist ein Parfüm so „gekleidet“, wie Frau ihren Stil formuliert, besteht durchaus die Chance, dass auch der Duft gefällt.
Körpersprache in Präsentationen: Was geht gar nicht?
Im Stehen gekreuzte Arme und Beine, die ‚Merkel-Raute‘ als Hand-Geste, aber auch eine Kleidungsauswahl, in der man sich unwohl fühlt. Denn das merken die Zuschauer.
Kleidung hat hier eher die Funktion einer Rüstung und sollte Dich stärken, Dir ein Gefühl von Sicherheit geben und vor allem ein Wohlgefühl. Wenn das stimmt, ist Deine Ausstrahlung sofort besser.
Mein persönlicher Tipp für kompetente Präsentationen:
Den Zuhörern direkt und lange in die Augen schauen und langsam sprechen. Sie brauchen auch Zeit, um über den Inhalt nachzudenken- also auch Pausen einbauen. Und wenn Du selbst einen Hänger hast: Luft holen, schweigen, sich konzentrieren und dann geht es ganz von alleine weiter. Kein Mensch merkt es, stattdessen wirkst Du einfach nur fokussiert. Mache ich auch immer so : )
Noch was zum Ausprobieren: Die Power-Pose
Eine Powerpose ist: Erhobene Arme, von sich gestreckt, wie eine Gewinnerin, die durchs Ziel läuft. Zwei Minuten in einer solchen körperlichen Powerpose lassen den Testosteron-Spiegel soweit ansteigen, dass es das Selbstbewusstsein stärkt und der Stresslevel gesenkt wird. Das hilft als Übung direkt vor Vorstellungsgesprächen, Auftritten oder auch für schwierige Gespräche. Mach es aber eher unbemerkt, wenn keiner zuschaut ; ))
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Vielen Dank für die Zusammenarbeit mit Emotion Mitarbeiterin Anastasia Schwarz und Fotografin Sina Kropshofer.