Richtig Wäsche waschen bedeutet: Sortieren, das richtige Waschprogramm wählen und passendes Waschmittel aussuchen. Ich verrate Dir, wie Du das ganz entspannt korrekt machst und lange Freude an Deiner Kleidung hast.
Richtig waschen: erstmal sortieren
Das A und O ist das Sortieren der Wäsche und zwar nach Farbe und Material. Die Trennung nach Farbtönen ist extrem wichtig, wenn Du Verfärbungen vermeiden möchtest.
Trenne also dunkle und helle Farben voneinander. Schwarze und weisse Wäsche solltest Du immer separat waschen. Schon ein hellblaues Shirt kann der ganzen weißen Wäsche einen blauen Stich geben – oder in der schwarzen Wäsche schmuddelig werden.
Auch andere kräftige Farben wie Pink, Grün, Marineblau oder Weinrot färben häufig ab. Du solltest sie daher nur zusammen mit dunklen oder ähnlichen Farben waschen. Pastelle gehen immer gut zusammen und wenn Du zu wenig Teile einer Farbe hast, mache eine kleine energiesparende Kurzwäsche.
Mein Tipp für neue bunte Kleidung:
Lege sie vor der Wäsche mal kurz ins Handwaschbecken in warmes Wasser und warte 2 Min. Wenn sich das Wasser kaum verfärbt, kann das gute Stück ohne Probleme in die Maschine mit anderen Teilen. Färbt sich das Wasser stark – erstmal separat waschen.
Hast Du bunte Kleidungsstücke, die schon oft gewaschen worden sind, werden sie wahrscheinlich nur noch wenig Farbe abgeben und Du kannst Dich dann trauen, sie auch mit anderen Farben zu waschen. Aber niemals mit weißer Wäsche!
Richtig Wäsche waschen: bei welchen Temperaturen?
Wenn Du Deine Wäsche farblich getrennt hast, solltest du nun das Material berücksichtigenund entsprechend weiter sortieren. Denn der Stoff Deiner Kleidung entscheidet über Waschprogramm, Temperatur und Waschmittel.
- Bunt-/ Kochwäsche: 60/ 90 Grad nur für Handtücher und Bettwäsche
- Normale Wäsche: 40 Grad für 80% Deiner Wäsche wie Shirts, Hemden, Hosen, Jeans etc.
- Pflegeleicht: 30 Grad bei weniger Füllmenge mit reduziertem Schleudern
- Wolle/ Handwäsche: Wollwaschgang 30 Grad, 800 Umdrehungen
- Seide: 30 Grad, max 600 Umdrehungen
Bunt- und Kochwäsche – was muss wie heiß ?
Unempfindliche Stoffe aus reiner Baumwolle oder Leinen wie Bettwäsche, Handtücher, Geschirrtücher, sowie Baumwollunterwäsche (ohne Elasthan) kannst du zwischen 60 und 95 Grad waschen. Meistens reichen aber 60 Grad aus, um die Wäsche hygienisch rein zu bekommen. Die 95-Grad-Wäsche ist aus Omas Zeiten, als die Waschmittel noch keine so hohe Reinigungskraft hatten wie heute.
Richtig Wäsche waschen: Was sich Hersteller im Etikett so erlauben
Welche Waschart und Temperatur Du für ein Kleidungsstück wählen solltest, liest Du auf dem Etikett und Pflegehinweisen in Deiner Kleidung.
Viele Anbieter machen es sich einfach und schreiben bei Seide oder Wolle z.B. Reinigung. Auch bei Mischqualitäten sieht man das öfter. Manchmal macht es auch Sinn, denn eine Hose aus 100% Viskose wird in der Wäsche 5% zusammenschrumpfen. Auch Blazer sollten niemals in die Waschmaschine. Aber alle Materialien natürlichen Ursprungs wie Baumwolle, Wolle oder Seide können in jedem Fall mit der Maschine gewaschen werden. Natürlich ist eine Handwäsche besser, aber als Textilfachfrau weiss ich, es geht auch leichter.
Wähle dann die “zarteste” Version Deiner Waschmaschine, also 30 Grad (wie Handwarm) und max 500 Umdrehungen. Nutze ein Wäschenetz, das schont die Kleidung zusätzlich beim Schleudern. Und dann ziehe nach dem Waschen die Kleidung in Form. Trockne sie auf dem etwas dickeren Stahlrohr des Wäscheständers, nicht auf den dünnen Streben.
Richtig waschen: Wolle, Seide Kaschmir und empfindliche Textilien
Die meisten Wollwasch- und Handwäsche-Programme für empfindliche Kleidungsstücke sind fast schon Kaltwaschgänge, die Du aber bis zu 30 Grad wählen kannst. Dadurch sind sie sehr schonend für Wollpullis, Seidenstoffe oder andere sehr empfindliche Textilien.
Außerdem wird die Wäsche kaum oder sehr sanft geschleudert. Deine Woll- und Kaschmirpullover kommen also noch recht nass aus der Maschine. Trockne sie deshalb besser im Liegen oder zumindest über dem dicken Stahlrohr des Wäscheständers.
In den Trockner sollte empfindliche Wolle, Seide oder Kaschmir übrigens niemals!
Richtig Wäsche waschen: wie Du Zeit sparen kannst
Das Kurzprogramm kannst du auswählen für Kleidung, die Du nur kurz getragen hast oder solche mit minimalen Geruchsspuren. Oft dauert diese Wäsche nur 15 Minuten. So sparst du viel Zeit, aber leider keine Energie. Das Kurzwaschprogramm braucht mehr Energie und ist daher nicht sehr nachhaltig.
Eco-Programme benötigen dagegen ¼ mehr Waschzeit, sind aber viel sparsamer im Verbrauch. Die Wäsche wird hierbei länger eingeweicht, so dass das Waschmittel besser wirken kann. So sparst Du wertvolle Energie beim Aufheizen des Wassers.
Ich wasche oft am späten Nachmittag, dann ist die Wäsche abends fertig und am nächsten Morgen trocken.
Nachhaltig waschen:
Normale Waschmittel enthalten oft Tenside auf Erdöl-Basis, Konservierungsstoffe und viele Duftstoffe. Viele davon belasten das Abwasser und unserer Gesundheit schaden sie auch. Zudem sind die meisten Waschmittel in Plastikcontainern oder – Flaschen verpackt, die selten nachfüllbar sind.
Ich empfehle das nachhaltige Kuno Waschmittel.
Es wäscht nicht nur super gut – das in Streifen gepresste Pulver braucht viel weniger Platz. Und Du musst nichts mehr Schleppen. Ich war erst skeptisch, bin aber totaler Fan geworden. Was mich noch an Kuno begeistert: Es enthält nicht so viele Duftstoffe wie gängige Waschmittel, d.h. meine Bodylotion und Parfüm entfalten sich perfekt und werden nicht vom Waschmittelgeruch übertönt.
Mikroplastik Abrieb vermeiden
Bei jedem Waschgang brechen unzählige kleine Mikroplastikfasern von unserer Kleidung ab. Diese können weder von den Waschmaschinen noch Kläranlagen zuverlässig gefiltert werden. Du kennst das Thema mit dem Kreislauf – sie gelangen so in unsere Gewässer, werden letztlich von Fischen und anderen Meeresbewohnern aufgenommen und gelangen wieder über die Nahrung in unsere Körper.
Die Firma Guppyfriend bietet spezielle Waschbeutel dafür an, die das verhindern. Die abgebrochenen Fasern lagern sich nach dem Waschen in den Ecken des Waschbeutels ab und können einfach entfernt und entsorgt werden.
Richtig waschen: BH´s
Jede gute Wäscheverkäuferin empfiehlt, BHs – vor allem Modelle mit Bügeln oder aus zarter Spitze- mit der Hand zu waschen. Das macht absolut Sinn.
Aber die etwas stabileren Modelle lege ich in schützende Wäschebeutel aus Netz, so dass sie nicht herumgezerrt werden beim Waschen. Solche Modelle können in die Woll- oder Seidenwäsche bei niedrigen Umdrehungen gut gewaschen werden.
Tipp fürs Jeans waschen
Jeans sollten immer nach links gedreht werden, bevor sie in die Waschmaschine kommen.
Zum einen färbt die Jeans so weniger schnell ab und Du schonst die empfindlichen Knie- und Po-Bereiche der Hose, wo gerne Löcher entstehen. Reissverschluss und Knöpfe einer Jeans können andere empfindliche Kleidung auch leicht beschädigen, das kannst du so also vermeiden.
Statt waschen einfach lüften?
Viele Kleidungsstücke aus Naturfasern, insbesondere aus Wolle können extrem gut gelüftet werden. Trägst Du also Deine Wollpullover oder Strickjacken gerne auf nackter Haut, hast mal ein Shirt oder Top darunter, reicht Lüften über Nacht völlig aus.
Du kannst Deine guten Stücke einfach auf dem Bügel an die frische Luft hängen.So halten sie wesentlich länger, Du schon die Umwelt und Dein Portemonnaie.
Flecke entfernen:
Wenn Du hartnäckige Flecken und Gerüche entfernen möchtest, ist eine gründliche Vorbehandlung VOR dem Waschen notwendig. Und am besten schnell, denn eingetrocknete Flecken sind viel hartnäckiger.
Schwierige Flecken wie Salatsauce mit Balsamico (ein Mix aus Säure und Fett), Curry, Rotwein, Obst, Blut oder die klassische Tomatensoße auf dem weißen Hemd müssen vorbehandelt werden.
Es braucht nicht immer ein extra Fleckenentferner sein, denn Gallseife, Zitrone, Salz und andere Hausmittel helfen hier auch- aber spezielle Fleckenentferner sind leicht zu handeln.
In der Drogerie findest Du viele verschiedene Spezialisten wie z.b. die Fleckenteufel von Dr. Beckmann.
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Bilder: Canva, Amazon, Guppyfriend, Fleckenteufel, unsplash
BH´s: Pablo Heimplatz/unsplash
Wäscheleine: Eric Witson/ Unsplash