Modefilme, die man gesehen haben muss

12. Dez 2022 | Basis Knowhow & Farbe, Reisen

Hast Du Lust ein bisschen Modeluft zu schnuppern? Diese Modefilme kann man sich immer wieder anschauen, sie inspirieren, bilden und amüsieren.

Zuerst die Klassiker:

Who are you, Polly Maggoo?

Dieser Film ist nicht nur der erste Film von dem preisgekrönten Fotografen William Klein, sondern auch der erste Modefilm überhaupt. Der Film von 1966, ist eine Satire über die Modebranche und handelt in erster Linie von dem Model Polly Maggoo. Der eigentliche Star des Films ist aber Miss Maxwell. Sie spielt eine gefürchtete Moderedakteurin, nach dem Vorbild der berüchtigten Diana Vreeland. William Klein arbeitete in den 50er Jahren als Modefotograf für die amerikanische Vogue und schöpfte daraus seine Erfahrungen für diesen Film.

Breakfast at Tiffany`s

Dieser Film braucht eigentlich nicht viele Worte und wahrscheinlich hat ihn jeder schon mal gesehen, trotzdem darf er in dieser Liste nicht fehlen. Das exzentrische Partygirl Holly durchfeiert nicht nur die Nächte und ist auf der Suche nach sich selber, sondern kreiert einen Look. Ballerinas und Etuikleider avancieren zum Modeklassiker der 60er Jahre und das “kleine Schwarze” von Givenchy wird zum Modeklassiker.

Prêt-à-porter

Dieser Film und seine Entstehung sorgten Anfang der 90er Jahre für viel Aufsehen. Robert Altman stürmte mit einem Haufen Hollywood-Stars die Pariser Modewoche und plante eine filmische Satire, über den glänzenden Schein der Modebranche. Lagerfeld und Valentino rochen den Braten und verwiesen ihn ihrer Shows. Viele andere Designer, wie Jean Paul Gaultier, Thierry Mugler und Vivienne Westwood, empfingen ihn mit offenen Armen. Der fertige Film erzählt von der glamourösen Modewelt und der Macht der Medien. Mit dabei Julia Roberts, Kim Basinger und Sophia Loren. Sehr sehenswert!

Factory Girl

New York in den 60ern, Pop-Art, Drogen, Andy Warhol und Bob Dylon. Und das 40 Jahre später perfekt durch Schauspiel und Kostümbilder inszeniert und detailgetreu wieder gegeben. Der Film zeigt das kurze und tragische Leben der Edie Sedgwick, gespielt von Sienna Miller. Andy Warhol macht sie zu seiner Muse und lässt sie auch genauso  schnell wieder fallen. Der Film basiert auf wahren Begebenheiten und zeigt eindrucksvoll die Entstehung des ersten It-Girls unserer Zeit.

September Issue

Wer nach all den Spekulationen mal sehen möchte, wie es tatsächlich in den heiligen Hallen der Vouge-Redaktion aussieht, der sollte sich diesen Film unbedingt anschauen. Als erstem Regisseur erteilte Anna Wintour, dem Filmemacher R.J. Cutter die Erlaubnis, in ihrer Redaktion zu filmen. Von der Konzeption bis zur Herstellung, durfte er die Entstehung der einzigartigen Vouge-Nummer  “September Issue” von 2007 filmen, die mit ihren fünf Pfund, die größte je publizierte Einzelausgabe eines Magazins war. Es fließen Tränen, es entstehen die tollsten Shootings und sogar Wintours Tochter kommt zu Wort. Näher ran kommt man nicht. Toll!!!

Best Exotic Marigold Hotel

Eine Gruppe von Senioren landet in Indien im „Best Exotic Marigold Hotel“. 

Im Film geht es um die einzelnen Hotelgäste und deren Schicksale. Die Reisenden sehnen sich nach einem schönen Ruhestand und wollen in Indien aus ihrer kargen Rente mehr herausholen. Zu deren Überraschung ist das Hotel weit weniger luxuriös als angenommen. Doch der Film zeigt auf schöne Art und Weise wie dies ein Anlass sein kann, das Leben und die Liebe auch im höheren Alter nochmal neu zu entdecken.

Das Handelsblatt schreibt: „Die britischen Leinwand-Diven (Judi Dench und Maggie Smith), beide Jahrgang 1934 und auch im wahren Leben beste Freundinnen, posieren selbst- und modebewusst in flatternden Gewändern aus feinen Naturfasern in den schönsten Gewürz- und Blüten-Farben.“

Madame – nicht die feine Art

Eine spritzige Komödie aus der Upper Class.

Ein reiches amerikanisches Paar zieht nach Paris und veranstaltet ein großes, feines Dinner. 12 geladene Gäste aus der High Society. Doch es kommt noch ein weiterer ungeladener Gast – somit 13 Gäste. Und langsam aber sicher gerät das Dinner aus dem Lot.

Denn das Hausmädchen muss herhalten und mit Schuhgröße 43 und viel Busen passt sie in keines der Kleider ihrer Madame. Aber wie immer gibt es ganz andere Lösungen für die modischen Herausforderungen und zudem viel Liebe.

Die großen Designer:

Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft

Ohhhh Audrey Tautou, Du süßes, französisches Ding! Auch in diesem Film überzeugt sie mit ihrer zuckersüßen Art und spielt das beeindruckende Leben der Coco Chanel. Von Kind an, bis hin ins hohe Alter, lässt der Film uns ganz nah an die Modeschöpferin ran. Keine andere hat die Modewelt so auf den Kopf gestellt wie sie und es macht Spass, durch den Film, für kurze Zeit, ein Teil dessen zu sein. Diesen Film muss man gesehen haben!

Lagerfeld Confidential

Ich liebe ihn ja… Karl Lagerfeld war der Modepapst der Fashion-Industrie und einer der bekanntesten Designer der Welt. Private Einblicke in sein Leben des 2019 verstorbenen Hamburgers bekam man aber fast nie. Rodolphe Marconi versucht das mit der Dokumentation „Lagerfeld Confidential“ zu ändern. Er begleitete den vielschichtigen Modeschöpfer über einen langen Zeitraum und gibt einen spannenden Einblick hinter die Sonnenbrille. Man entdeckt einen rastlosen Geist, der ein großer Liebhaber von Malerei, Art déco und zeitgenössischer Kunst ist und ein extrem ausgeprägtes ästhetisches Empfinden hat.

Yves Saint Laurent

Der Film ist ein bewegendes Portrait, das einem der einflussreichsten Modeschöpfer ein Denkmal setzt. Der talentierte Nachwuchsdesigner Yves Saint Laurent wird mit 21 Jahren Art Director im renommierten Modehaus Christian Dior. Der Film zeigt seine Erfolge bei Dior, seine Liebe zu Pierre Bergé, die Gründung des eigenen Labels und die Schattenseiten mit Drogen und Depressionen. Sehr emotional erlebt man die turbulente Karriere der weltbekannten Designer-Legende mit. Zugleich vermittelt der Film das großartige Lebensgefühl im Paris der 60er und 70er Jahre. Hat mich sehr berührt.

Dior und ich

Dieser 2014 erschienen Dokumentarfilm wirft einen Blick hinter die Kulissen des legendären Modehauses von Christian Dior. Im Jahr 2012 wird der belgische Modedesigner Raf Simons künstlerischer Direktor bei Dior. Er soll in nur acht Wochen die neue „Haute Couture“-Kollektion kreieren. Auf dem schmalen Grad zwischen der Angst des Versagens und einem Happy End führt der Film durch alle Departments des Hauses. Am Ende steht eine spektakuläre Modenschau. Sehr sehenswert!

Bei Netflix & Co:

Der Teufel trägt Prada

Dieser Film ist wahrscheinlich der Mainstream unter den Modefilmen und trotzdem sehr sehenswert. Auch dieser Film ist nach einer wahren Geschichte geschrieben und zwar der von Lauren Weisberger. Einer ehemaligen Moderedakteurin der Vogue, die ihre Erlebnisse in einem Buch festhielt. Dieses Buch war so erfolgreich, dass es mit Meryl Streep verfilmt wurde. Sie spielt die Rolle der Anna Wintour so gut und unterhaltsam, dass es einem eiskalt den Rücken runterläuft. Toll sind auch die Kostüme von Patricia Field.

Girl Boss

Diese Serie ist inspiriert von der gleichnamigen Autobiografie von Sophia Amoruso. Die US-Amerikanerin begann mit 22 Jahren, Vintage-Mode über eBay zu verkaufen. Vom großen Erfolg überrascht, gründete sie ohne große Erfahrung den Onlineshop „Nasty Gal“. Der Shop wurde zu einem Multi-Millionen-Dollar Unternehmen und Sophia zu einer erfolgreichen Businessfrau. Mit 32 Jahren stand die US-Amerikanerin auf der Forbes-Liste der erfolgreichsten Self-Made-Frauen der Welt. Sophia war aber nicht nur erfolgreich, sie galt vor allem vielen jungen Frauen als Vorbild. Die 13 Folgen sind eine Mischung aus Comedy, Drama und der Verwirklichung des amerikanischen Traums.

Fresh dressed

Eine Dokumentation, die die Herzen von Hip Hop Fans und Sneaker-Liebhabern höher schlagen lässt. Fresh Dressed ist ein Rückblick ins goldene Zeitalter des Hip Hops und zeigt, wie seine Einflüsse die aktuelle Mode geprägt haben. Von Baggy Pants über Logo-Mania und Graffiti-Prints bis zu teuren Luxus-Labels. In dieser Dokumentation steht der Modestil der afroamerikanischen Kultur New Yorks im Fokus. Rap-Legenden und Künstler der Gegenwart sprechen über die Evolution des Hip Hop-Styles in der Musikbranche und beleuchten die anhaltende „Besessenheit“ der Hip Hop-Kultur mit Mode.

Velvet (einer meiner Serien Favoriten)

Diese historische Dramaserie spielt im Spanien der 50er- Jahre und handelt von der ungewöhnlichen Romanze zwischen der ärmlichen Näherin Ana und dem Sohn eines Unternehmers, der das luxuiröse Modehaus „Galería Velvet“ managt. Bei Alberto und Ana geht es immer hin und her. Er kehrt nach einer Ausbildung in London zurück, verliebt sich erneut in seine Jugendliebe, die dort als Schneiderin tätig ist. Der Vater versucht dies zu unterbinden, zusätzlich erschwert der Standesunterschied eine mögliche Beziehung zwischen den beiden. Auch bei der Umsetzung ihrer beruflichen Pläne – Alberto versucht, das Unternehmen zu modernisieren, damit es sich trotz des Durchbruchs der preisgünstigeren Prêt-à-porter-Mode am Markt behaupten kann, gibt es Schwierigkeiten. Ana möchte zur kreativen Designerin aufsteigen, ist erfolgreich, aber es treten ständig neue Probleme auf. Die dichte athmospärische Serie zeigt Traumkleider, das Wirtschaftswachstum, gesellschaftliche Widersprüche der 50er Jahre und einen augenzwinkernden Blick auf die spanische emotionale Art zu lieben.

Aenne Burda – die Wirtschaftswunderfrau

Ein Film über die bemerkenswerte Karriere einer Frau in der Nachkriegszeit. Mit außergewöhnlichem Mut startet sie mit ihrer Modezeitschrift in einer Zeit, als es nur den Reichen vorbehalten war, individuell gekleidet zu sein und Frauen zu Hause am Herd stehen sollten. Sie muss sich gegen ihren Mann wehren und ertragen, dass er sie betrügt und mit seiner Sekretärin ein Kind hat, geht aber ihren eigenen Weg und verhilft dem Modemagazin mit Schnittmustern zu großem wirtschaftlichen Erfolg im In- und Ausland.

Sex and the City

Wer kennt sie nicht, die 4 Ladies aus New York. Die Looks der Damen sind jede auf ihre Art besonders, experimentierfreudig und einzigartig. In ihrem eigenen Stil nehmen uns die vier Freundinnen mit durch aufregende Geschichten aus ihrem Leben, meist in der Modemetropole New York.

Die Serie lief von 1998 bis 2004 und die Mode stand nie still. Kostümdesignerin Patricia Field hat für Carries Outfits stets Designerteile mit Fundstücken aus Vintage-Boutiquen und Secondhand-Shops gemixt. Jeder erschienene Film und die einzelnen Staffeln sind modetechnisch eine Inspiration, sich selber gerne etwas mehr zu trauen.

The Marvellous Mrs. Maisel

Miriam „Midge“ Maisel (Rachel Brosnahan) hat einen Mann, zwei Kinder und ein schönes Appartement an der Upper West Side von Manhattan. Mit ihrem Hausfrauendasein hat sie aber ein Problem im Jahre 1958 – sie wird somit Stand-up-Comedian und stößt natürlich auf Kritik und Skepsis.

Doch die selbstbewusste Midge glaubt an sich und startet mit ihrer Karriere durch.

Auch hier prägen die Outfits die Hauptdarstellerin – ein Mix aus Eleganz, Sportlichkeit und Sexappeal wird ihr zugeschrieben. In Fachmagazinen wird sie als bestgekleidetster TV Charakter gefeiert.

Emiliy in Paris

Emily bekommt ihren Traumjob in Paris als Marketing-Expertin. Sie nimmt uns mit in ihre Abenteuer und auf einen großen Kulturschock – da sie Amerikanerin ist.

Très chic! In der Serie trägt Emily viele Designer Teile von Dior und Chanel,  inspiriert von Stil-Ikone Carrie Bradshaw aus Sex and the City. Denn auch für Emily in Paris war die Kostümbildnerin Patricia Field am Werk und sorgt für atemberaubende manchmal sehr überkandidelte Outfits.

Viel Spaß beim Schauen!

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Fotocollage: Canva